Seitdem ich denken kann, waren mein allerliebstes Essen immer die Lasagne meiner Mama und ein Pfirsich-Eistee von Belté. Für diese beiden Sachen – vor allem in Kombination – hätte ich alles stehen und liegen lassen!
Nach dem Wechsel zur Vegetarierin war das Finden bzw. Erfinden einer leckeren, vegetarischen/veganen Lasagne also eine top Priorität!
Aber wie sieht eine echte, italienische Lasagne denn aus und welche Irrtümer liegen diesbezüglich häufig vor? Hier die wichtigsten Fakten:
Pinterest, Google und co. verwiesen mich auf unzählige Rezepte für vegane Lasagne und gefühlt probierte ich jedes einzelne davon einmal aus. Glücklich war ich nie, denn einer der folgenden Kritikpunkte meinerseits traf immer zu:
– Das nachempfundende “Original“ war sehr weit von einer echten italienischen Lasagne entfernt und die vegane Version dementsprechend auch (dies trifft hauptsächlich bei englisch-sprachigen Rezepten zu)
– Die Textur der veganen Hack-Füllung ist fernab vom Original und/oder
– Die Bechamel hat je nach verwendeter Pflanzenmilch einen sehr starken Nachgeschmack.
Einer meiner Versuche landete sogar direkt im Müll weil ich den Umgang mit komplexen Zutaten wie flüssigem Raucharoma nicht beherrschte und es schlicht ungenießbar war. Ich war kurz vor dem Aufgeben! 🙁
Doch, kurz darauf, hatte ich einen Durchbruch in der Entwicklung einer veganen Bolognese-Alternative – und das Problem der Hack-Füllung war damit zumindest schon mal gelöst.
(Unsere 3 Bolognese-Alternativen – aus Soja-Granulat, Tofu-Hack oder Linsen – findest du übrigens auch hier im Blog).
Womit ich aber noch kämpfte war eine leckere Bechamel-Sauce zu kreieren. Das Internet bot auch hier eine Menge veganer Alternativen, aber das Problem mit dem starken Nachgeschmack – je nach verwendeter Pflanzenmilch – bestand weiterhin.
Eines Tages startete ich wieder einen Versuch, dieses Mal mit Mandelmilch. Mitten in der Zubereitung der Bechamel stellte ich aber fest, dass ich nicht ausreichend Mandelmilch zuhause hatte und füllte den benötigten Rest mit Reis-Soja-Milch auf. Die Bechamel war der Hammer! Der Mix aus Mandel, Reis und Soja führte dazu, dass die Bechamel keinen Nachgeschmack hatte, denn keine der Zutaten war dominant. Mein heiliger (Bechamel-)Gral war gefunden und die vegane Lasagne damit auch komplett! 🙂
Übrigens, das Rezept unten basiert auf einer Hack-Füllung auf Basis von Soja-Granulat. Ihr könnt – je nachdem was ihr im Hause habt – die Füllung aber auch mit einer unserer Bolognese-Alternative zubereiten. Dafür müsst ihr einfach 1,5 Mal so viel von allen Zutaten im Rezept benutzen – außer dem Anteil an gehackten Tomaten, der bleibt trotzdem bei 200-250g:
Zutatenliste
Optional
Vorbereitung der Gewürze
Das Soja-Granulat in eine Schüssel füllen und mit heißem Wasser bedecken
Eine antihaft-beschichtete Pfanne vorheizen und 2 EL Olivenöl sowie Zwiebeln zufügen, auf hoher Stufe anbraten. Karotten in kleine Würfel schneiden und zufügen sobald die Zwiebeln glasig werden [optional]
Das Wasser vom Soja-Granulat mithilfe eines Siebs abgießen und leicht auspressen, dann zusammen mit 2 EL Olivenöl der Pfanne zufügen sobald die Zwiebeln gold-braun sind. Das Soja-Granulat anbraten bis es erste gold-braune Stelle hat, bei Bedarf mehr Olivenöl nutzen, damit es nicht anbrennt (dies kann bis zu 10 Minuten dauern)
Anschließend erst Ahornsirup, dann Sojasauce der Hack-Mischung zugeben und ca. 5 Minuten bei gelegentlichem Umrühren anbraten
Währenddessen das Tomatenmark mit 1-2 EL Wasser vermischen, anschließend der Pfanne zugeben und gut umrühren. Dann als letztes, die gehackten Tomaten und Salbei zugeben und das Ganze bei Bedarf mit Gewürzsalz** oder Salz abschmecken
Nun das Hack beiseitestellen, den Ofen auf 190°C Umluft vorheizen und in einem Topf die Margarine auf mittlerer Stufe schmelzen, anschließend das Mehl gut einrühren und im Anschluss schnell mit der Pflanzenmilch ablöschen. Nun das Ganze mit einem Schneebesen so lange umrühren bis keine Klümpchen mehr sind
Auf mittlerer Flamme köcheln lassen und stetig umrühren bis die Bechamel fester ist. Sobald sie eine dickflüssige, cremige Konsistenz hat, ist sie fertig. Dann nur noch mit Salz abschmecken
Nun eine große oder 2 kleine ofenfeste Formen mit etwas Margarine einfetten und beginnen, die Lasagne zu schichten. Mit einem Lasagne-Blatt starten und dann abwechselnd Hack oder Bechamel und Lasagne-Blätter schichten. Ganz oben sollte eine letzte Bechamel-Schicht sein, die dann noch mit etwas veganem Parmesan bestreut wird [optional]
Die Lasagne braucht ca. 25 Minuten im Ofen. Guten Appetit!
PORTIONSGRÖßEN:
* Die angegebene Menge reicht für 3 sehr hungrige Menschen oder als normale Portion für 4
HINWEISE:
** Unser liebstes Gewürzsalz kaufen wir direkt in Italien. Es ist eine Mischung aus Jod-Salz, etwas Pfeffer, getrocknetem Salbei, Rosmarin und etwas Knoblauch. Viele Anbieter haben vergleichbare Produkte auch in Deutschland im Angebot.